Mit einer eindrucksvollen Leistung haben die EPG Baskets Koblenz am zweiten Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt. In Bayreuth gewann das Team von Head Coach Stephan Dohrn am Samstagabend mit 107:89 (53:51) und sicherte sich damit den ersten Saisonsieg. Schlüssel zum Erfolg in der gut besuchten Oberfrankenhalle waren eine starke Teamleistung, gute Reboundarbeit sowie die Tiefe des Kaders.

Für die EPG Baskets ging es am Samstag in die gut 400 km entfernte Oberfrankenhalle nach Bayreuth, in der, nach einem Auswärtssieg in Paderborn, 2713 Zuschauer nun auch auf den ersten Heimsieg ihrer Mannschaft hofften. Koblenz hingegen reiste mit einer Niederlage gegen Göttingen im Gepäck nach Bayern. Beide Teams konnten in vollständiger Besetzung antreten. Für Koblenz lief erstmalig US Star Decorian Jeffries auf, auf den Koblenz gegen Göttingen noch hatte verzichten müssen.

Das Scoring im ersten Viertel eröffnete Jonas Niedermanner mit einem Dreipunktewurf für Koblenz, gefolgt von einem ersten erfolgreichen Offensivrebound und zwei direkt verwandelten Punkten durch Timothy Smith. Die Antwort der Hausherren ließ nicht lange auf sich warten. Bayreuth, eines der gefährlichsten Teams der Liga von der Dreipunktelinie, versenkte ihren ersten Dreier, geworfen von Rayshawn Mart. Doch erneut war es ein Offensivrebound auf Koblenzer Seite, der zu einer zweiten Wurfchance und zwei einfachen Punkten für Decorian Jeffries führte, gefolgt von einem erneut erfolgreichen Dreier durch Niedermanner und einem Dunking durch Timothy Smith zum 7:13, worauf Bayreuth mit einer ersten
Auszeit reagierte.

Auch in der Verteidigung trat Koblenz selbstbewusst und leidenschaftlich auf. Zudem dominierte man in dieser Phase deutlich die Bretter im Rebounding. Tehree Horn, der innerhalb nur einer Minute sechs Punkte und einen Assist beisteuerte, verdankten die Bayreuther, dass man in den letzten Minuten des ersten Viertels nicht nur wieder herankam, sondern mit 26:21 in Führung gehen konnte. Auf Koblenzer Seite war es vor allem der allgegenwärtige Tim Smith, der mit seinen Defensiv- und Offensivaktionen, geblockten Würfen und zehn verwandelten Punkten beeindruckte und dazu beitrug, dass sich Bayreuth nicht nennenswert absetzen konnte. Das Viertel endete schließlich mit 32:28.

Bereits zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich ab, dass es ein High-Scoring Game werden würde. Die Zuschauer erlebten bis zu diesem Zeitpunkt ein sehr schnelles, von Offensivaktionen geprägtes Spiel, mit wenigen Turnovern und sehr guten Wurfquoten auf beiden Seiten. Besonders die Dreipunktequote (Bayreuth 80%, Koblenz 60%) stach dabei positiv ins Auge. Allerdings zeichnete sich zu dieser Zeit auch etwas Negatives ab: Koblenz drohte aufgrund der Foulbelastung bei den Centerspielern in ernsthafte Probleme zu geraten. So hatte Alexander Moeller Ende des ersten Viertels bereits drei persönliche Fouls begangen und kassierte noch in der zweiten Halbzeit sein viertes Foul. Auch Aleksa Kovacevic geriet früh in Foulprobleme und musste daher längere Zeit vom Feld genommen werden.

Im zweiten Viertel erlebten die Zuschauer einen weiterhin sehr unterhaltsamen, offensiven Basketball mit wenigen Unterbrechungen und schönen Korbaktionen auf beiden Seiten. Es war ein offener Schlagabtausch, bei dem es keiner Mannschaft gelang, sich nennenswert abzusetzen. In den letzten Minuten der ersten Halbzeit gelang es Gerrit Hicks Koblenz durch drei schnell verwandelte Dreipunktewürfe mit zwei Punkten Führung in die Halbzeitpause zu schießen.

Auch die zweite Halbzeit war von einem Run-and-Gun Basketball geprägt. Die Foulproblematik aus der ersten Halbzeit spitzte sich bereits Anfang des zweiten Durchgangs zu, da beide Big Men, Moeller und Bacak mit jeweils vier persönlichen Fouls belastet waren und ihnen bei einem weiteren Foul der Ausschluss drohte. An dieser Stelle zeigte sich jedoch die enorme Tiefe des Koblenzer Kaders, dem es problemlos gelang, das Defizit zu kompensieren.                                                                                            Calvin Wishart, Leistungsträger der Baskets, dem es in der ersten Halbzeit nicht gelungen war Akzente zu setzen, war jetzt offensiv wie defensiv omnipräsent. Zusammen mit einem weiterhin sehr stark aufspielenden Tim Smith konnten die Baskets sich in den ersten vier Minuten der zweiten Halbzeit auf acht Punkte zum 58:66 absetzen. Wishart und Niedermanner gelang es in einem Bayreuther Angriff gleich zweimal den Wurf der Gastgeber zu blocken und enormen Druck auszuüben. Bayreuth wirkte verunsichert und produzierte Fehler um Fehler. Besonders bei ihrer eigentlichen Stärke, den Dreipunktewürfen, glückte Bayreuth nichts mehr. Wishart gelang es, das Spiel an sich zu reißen und führte Koblenz mit 66:77 ins letzte Viertel.

Hier setzte Koblenz den positiven Offensivtrend zunächst fort, doch gelang es Bayreuth die Koblenzer Serie kurzeitig zu unterbrechen und noch einmal bis auf acht Punkte heranzukommen. Koblenz spielte jedoch weiterhin selbstbewusst auf, was sich erneut durch einen erfolgreichen Dreipunktewurf von Niedermanner weit hinter der Dreipunktelinie manifestierte. Mit dem unbedingten Willen zum Sieg und sichtlich viel Spaß gelang Koblenz schließlich die kleine Sensation und man schlug Bayreuth mit 89:107.Auf Bayreuther Seite überzeugten vor allem zwei Spieler mit einem Double-Double: Rayshawn Mart (22 Punkte, 12 Assists) und Artem Kovalov (16 Punkte, 11 Rebounds). Auf Seiten der Koblenzer gelang dies in seinem ersten Einsatz als Schängel Decorian Jeffries mit 18 Punkten und 13 Rebounds.

Head Coach Stephan Dohrn nach dem Spiel: „Zunächst einmal bin ich sehr zufrieden, dass das Team heute den ersten Saisonsieg eingefahren hat, auswärts, gegen einen wirklich starken Gegner. Wir haben ab Mitte des zweiten Viertels defensiv gut gearbeitet und Bayreuth besser kontrolliert. Es freut mich, dass sich die Spieler für den Aufwand belohnen konnten. Für uns geht es aber jetzt darum, unseren Spielstil zu festigen. Nächste Woche geht die harte Arbeit auf dem Training weiter, denn es gibt noch viele Dinge, die wir verbessern müssen, vieles an dem wir noch arbeiten wollen.“

Nach dem zweiten Spieltag belegen die EPG Baskets Koblenz aktuell Platz 8 in der Barmer 2. Basketball Bundesliga ProA, knapp vor dem BBC Bayreuth.

BBC Bayreuth – EPG Baskets Koblenz 89:107 (51:53)
Viertelergebnisse: 32:28 | 19:25 | 15:24 | 23:30
Topscorer:
EPG Baskets Koblenz: Timothy Smith (25 Punkte), Calvin Wishart (20), Decorian Jeffries (18), Garret Hicks (16), Jonas Niedermanner (13)
BBC Bayreuth: Rayshawn Mart (22 Punkte), Nat Diallo (16), Artem Kovalov (16), Lenny Liedtke (14), Tehree Horn (10)
Nächstes Spiel: 13.10.2025, 19h30, EPG Baskets Koblenz – HAKRO Merlins Crailsheim