Erneut mussten die Koblenzer eine lange Reise antreten und trafen im hohen Norden auf eines der Spitzenteams der Barmer 2. Basketball Bundesliga ProA. Die in der ÖVB-Arena in Bremen spielenden Gastgeber belegten vor der Partie den dritten Platz und schafften es in der vergangenen Saison bis in das Viertelfinale der Playoffs, wo sie den GIESSEN 46ers unterlagen.
Nach einem verwandelten Freiwurf der Bremerhavener riss Jannis von Seckendorff gleich zu Beginn der Partie durch einen spektakulären Dunking die Zuschauer von ihren Sitzen und brachte sein Team mit 3:0 in Führung, worauf der Koblenzer Topscorer Calvin Wishart mit einem erfolgreichen Dreipunktewurf eine unmittelbare Antwort fand. Der Trend aus den vergangenen Auswärtsspielen setzte sich fort: Koblenz zeigte sich in der Anfangsphase enorm stark von der Dreipunktelinie. Nach Wishart waren es Niedermanner und Smith, die innerhalb von wenigen Sekunden zwei weitere Dreier nachlegten und damit die Partie ausgeglichen halten konnten. Neben dieser erfolgreichen Korbbilanz in der Offensive zeichnete sich allerdings ein weiterer, weniger erfreulicher Trend aus den vergangenen Begegnungen ab: Koblenz kassierte sehr früh wieder auffällig viele Pfiffe der Unparteiischen gegen sich und erreichte bereits nach vier Minuten die Mannschaftsfoulgrenze, was den Gastgebern die Möglichkeit gab, viele leichte Punkte von der Freiwurflinie zu sammeln. Zunächst sollte dies für die EPG Baskets noch kein Problem darstellen, da sich auch Jannis Sonnefeld mit einem erfolgreichen Dreier in die Scoringliste eintragen konnte und damit die Partie bei einem Spielstand von 16:16 noch völlig offen war. Aufgrund der starken Verteidigung der Gastgeber gelang es Koblenz oftmals jedoch nicht, das Anspiel in Korbnähe zu finden. Viel zu selten kam es zu Würfen aus dem Zweipunktebereich, mit einer mageren Ausbeute von nur 30%. Bremerhaven zwang Koblenz zudem zu einigen Ballverlusten und bestrafte diese unmittelbar. Ende des ersten Viertels konnten sich die Nordlichter leicht absetzen, bei einem Spielstand von 32:25.
Auch im zweiten Viertel hagelte es Foulpfiffe gegen Koblenz, die es offensiv weiterhin oft von der Dreipunktelinie versuchten, erfolgreich abgeschlossen gleich zweimal hintereinander durch den Koblenzer Kapitän Badu Buck. Bremerhaven presste intensiv auf den Ballvortrag der Koblenzer, zwangen diese dadurch zu Turnovern und konnten gleich zweimal in Folge spektakulär mit Dunkings abschließen. Koblenz lief in dieser Phase des Spiels Gefahr, dieses aus der Hand zu geben und versuchte es nun zunehmend aus der Mittel- und Nahdistanz, tat sich aber schwer gegen die Abwehr der Eisbären. Mit einem Dreier brachte Carlos Carter Bremerhaven Mitte des zweiten Viertels erstmals zweistellig in Führung, die sie bis zum Ende der ersten Halbzeit erfolgreich verteidigen konnten, nicht zuletzt durch die zunehmend hohe Foulbelastung der Baskets. Die erste Halbzeit endete schließlich mit 53:42.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Déjà-vu: Wieder konnte von Seckendorff für die Gastgeber spektakulär mit einem Dunking starten. Und auch Niedermanner meldete sich mit einem erfolgreichen Dreipunktewurf zurück. Es war angerichtet für einen unterhaltsamen zweiten Durchgang. Im weiteren Verlauf ging es munter auf und ab, mit schnellem Offensivbasketball. Koblenz gelang es im dritten Viertel jedoch trotz weiterer Dreier durch Tim Smith und Badu Buck nicht, die zweistellige Führung der Gastgeber zu knacken und soverlor man auch das dritte Viertel knapp mit 22:19.
Mit 75:61 startete Koblenz in das letzte Viertel mit dem Versuch einer letzten Aufholjagt. Einen 17 Punkte Vorsprung der Eisbären, acht Minuten vor Abpfiff, konnten die Schängel durch starke Offensivaktionen von Hicks, Smith, Niedermanner, Buck, Sonnefeld und Wishart innerhalb von vier Minuten noch einmal auf fünf Punke verkürzen, doch das Momentum hielt nicht an. Nach einem 19:6 Run der Koblenzer waren es Raphael Falkenthal und Adrian Breitlauch, die mit einem Dreier und einem Dunking die Aufholjagt der Gäste stoppten. Die Partie endete nach einem gewonnen letzten Viertel für Koblenz letztlich mit dem vierten Saisonsieg in fünf Spielen für Bremerhaven und einem Endstand von 100:91.
Topscorer der Partie waren der Bremerhavener Jannis von Seckendorff mit 20 Punkten und der Koblenzer Timothy Smith mit 19 Zählern. Das Spiel wurde letztlich in der Verteidigung verloren, was sich deutlich an der Zahl der Mannschaftsfouls manifestierte: 28:12 aus Koblenzer Sicht.
Der Koblenzer Head Coach Stephan Dohrn im Interview nach der Partie: „Wir haben heute gegen einen wirklich sehr guten Gegner verloren. Bremerhaven hat offensiv wie defensiv gut gespielt. Wir sind zunächst offensiv gut ins Spiel gekommen, haben aber gerade in der ersten Halbzeit nicht gut genug verteidigt und zu viel gefoult, meistens jedoch nicht proaktiv, sondern als Reaktion auf Aktionen von Bremerhaven. Was mir sehr gut gefallen hat ist, dass wir nicht aufgegeben haben. Dadurch waren wir am Ende noch einmal in Reichweite, das Spiel vielleicht noch einmal zu drehen. Das hat am Ende nicht gereicht. Doch wir nehmen viel mit, was wir aus dem Spiel lernen können und werden weiter daran wachsen.“
Für Koblenz geht es kommende Woche gegen Tübingen darum, die Spielbilanz wieder auszugleichen. Bei einem Sieg gegen die Baden-Würtemberger stünde man mit drei Siegen und drei Niederlagen auf einer stabilen Position im Mittelfeld der Liga und einer für Koblenz positiven ersten Bilanz – besonders angesichts der schweren Gegner, auf die man gleich zu Beginn dieser neuen Saison getroffen ist. Zudem geht es nach zwei Auswärtssiegen für die Mannschaft um nichts Geringeres als den ersten Heimsieg in der EPG Arena.
Eisbären Bremerhaven – EPG Baskets Koblenz 100:91 (53:42)
Viertelergebnisse: 32:25 | 21:17 | 22:19 | 25:30
Topscorer:
Eisbären Bremerhaven: Jannis von Seckendorff (20 Punkte), Jemarl Baker (15), Elijah Miller (12), Raphael
Falkenthal (10), Adrian Breitlauch (10)
EPG Baskets Koblenz: Timothy Smith (19 Punkte), Calvin Wishart (16), Badu Buck (16), Jonas Niedermanner
(10)
Nächstes Heimspiel: 02.11.2025, 17:00 Uhr, EPG Baskets Koblenz – Tigers Tübingen

